Neue Gastronomie-Studie: Weniger Zeit für die Kneipe
Quelle: CHD Expert, 02. Juni 2008
Verweildauer in der Gastronomie nimmt ab – Am längsten in der Bar
Die Konsumzurückhaltung trifft nun auch die Gastronomie: Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste in Kneipen und Restaurants hat in den vergangenen sechs Monaten leicht abgenommen. Nach einer Studie des internationalen Marktforschungsinstitutes CHD Expert, Scheeßel bei Hamburg, bleiben nahezu zwei Drittel der Gäste von A-la-carte-Restaurants maximal zwei Stunden. „Dies sind einige Prozentpunkte weniger als in den vergangenen zwei Jahren“, sagt Geschäftsführer Thilo Lambracht. Dagegen hocken gut ein Drittel der Stammgäste in den klassischen Kneipen regelmäßig zu vier Stunden in ihrem „verlängerten Wohnzimmer“. Für die Studie wurden 1.050 Gastronomiebetriebe (Restaurants, Gasthöfe, Kneipen und Hotelrestaurants) im April 2008 befragt.
Auswärts essen muss heutzutage schneller gehen: Der Anteil der Langzeitgäste in Restaurants (zwei bis vier Stunden je Aufenthalt) liegt bei nur 16 Prozent. „Das Gourmetdinner mit Freunden im ‚Fresstempel‘ findet seltener statt“, so Lambracht. Zum Vergleich: In Segment der Clubs und Lounges bedeutet für rund 40 Prozent der Gäste der Einlass ein nahezu abendfüllendes Programm. „Hier schlägt der Eintrittspreis und der Eventcharakter der Betriebe durch“, berichtet Gastroexperte Lambracht.
In den kleineren Gastronomieformen ist die durchschnittliche Verweildauer der Gäste zum größten Teil wesentlich kürzer: In Bistros bleibt über die Hälfte der Gäste maximal eine Stunde. In Cafés liegt dieser Anteil sogar bei 63 Prozent. Für Kaffee und Kuchen nehmen sich gerade noch 32 Prozent etwas mehr Zeit (30 bis 60 Minuten). Viele Cafétiers kalkulieren heute mit einer höheren Gästefrequenz (mehr Gäste bei weniger Sitzplätzen) und versuchen Zusatzumsätze durch Verkauf von Spezialitäten zu generieren.
Die durchschnittliche Verweildauer schlägt sich auch beim Durchschnittsbon nieder: In Cafés wird per Gast gerade einmal 6,50 Euro berechnet. In Bistros sind dies schon knapp über zehn Euro. Und in den teureren Restaurants und Clubs/Lounges liegt der Durchschnittsbon bei 14,50 Euro bzw. 13,90 Euro.
„Höhere Lebenshaltungskosten, steigende Energiepreise und zu einem guten Teil auch das Rauchverbot setzen der Gastronomie weiter zu“, analysiert Lambracht die aktuelle Marktlage. Neben einem generellen Umsatzeinbruch infolge des Rauchverbotes verstärke sich der Trend dadurch, dass Stammgäste kürzer als früher bleiben und etwas weniger konsumieren. „Nur wer sich im Marketing hervortun kann, wird Sieger im harten Gastro-Wettbewerb sein“, so Lambracht. Bei kleinen Gastronomiebetrieben, z.B. inhabergeführten Eckkneipen, wird weiterhin eine Marktbereinigung stattfinden.
Über CHD Expert / Marktplatz Hotel GmbH: Die Geschäftsbereiche reichen von Marktforschung über Direktmarketing bis zu Data Management. Die Firmenphilosophie steht unter der Überschrift „Wissen und machen!“. Das Unternehmen wurde 1997 als Marktplatz Hotel GmbH gegründet und gehört seit rund sieben Jahren zur international agierenden CHD Expert Group mit Niederlassungen in allen wirtschaftlich bedeutenden Ländern Europas sowie USA und Kanada. CHD Expert gehört zu den Preferred Partners des Hotelverbandes Deutschland (IHA). Der Kundenkreis umfasst namhafte Unternehmen u.a. aus den Bereichen Food & Beverages, Ausstattung und Medien.
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