Weekly Empowerment: Nur gucken, nicht anfassen
Von Jörg Neumann – Neumann, Zanetti und Partner
Parkplatz gefunden, Eintritt gelöst, nen Espresso getrunken und auf geht’s. Auf diesen Messe-Rundgang freue ich mich richtig! Zwar ist es schon um 11 Uhr relativ voll, aber was soll’s. Genau um Elf startet mein Rundgang und bereits nach fünf Minuten ist mein Kopf voller Fragen:
- Warum sind einige Messestände belebt und andere fast leer?
- Warum stehen an der gleichen Messe an einigen Ständen die Menschen an der Front und anderswo die Produkte?
- Warum sind einige Messestände offen gestaltet während andere Aussteller einen engen Eingang gebaut haben?
- Warum gibt es Stände voller aluverstärkter Produkt-Vitrinen, obwohl dies eher abweisend und distanziert wirkt?
Meine Erklärung ist ganz einfach. Menschen sind eben sehr unterschiedlich: Die einen lieben einen offenen Austausch, andere machen einen auf exklusiv. Die einen finden, dass Spielregeln für die Teammitglieder am Stand wichtig sind, andere sehen darin nur Arbeit und Einschränkung. Und manche Entscheidungsträger geben wohl so viel für den Stand aus, dass nur noch wenige Teammitglieder vor Ort sein können. Das nennt man Prioritäten setzen – und natürlich braucht’s dann auch Vitrinen, in denen die Produkte versteckt werden.
Aber sagen Sie doch selbst: Ist das nicht herrlich? Erst fünf Minuten an der Messe und schon mitten im Leben. Volle Kraft voraus. Schliesslich habe ich ein Ziel, nämlich einen Stand, an dem es einen feinen Kaffee gibt und genügend Teammitglieder, die sich um die Besucher kümmern.
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