Vom Sucher zum Bucher – So buchen die Deutschen online ihre Reisen
München, 08. November 2016 – Vom Sucher zum Bucher – wie gelingt das? Eine aktuelle Studie von tripadvisor.com zeigt auf, wie die Urlaubsrecherche abläuft, was Reisende motiviert und wie sie buchen. “All diese Erkenntnisse sind für Tourismusunternehmen ausschlagegebend, um sich besser positionieren und behaupten zu können”, meint Pressesprecherin Pia Schratzenstaller.
Weltweit starten 59 Prozent der Befragten die Recherche für den nächsten Urlaub zwischen einem und drei Monaten vor Reisebeginn. Ist die Entscheidung für eine Destination gefallen, nimmt die aktive Planungsphase relativ wenig Zeit in Anspruch: fast die Hälfte aller Reisenden bucht innerhalb einer Woche.
- Verhalten nach Altersgruppe: Die 18- bis 34-Jährigen tendieren dazu, erst später mit der Suche zu beginnen. Die Befragten über 55 Jahre neigen eher dazu, mehr als vier Monate im Voraus zu buchen. Diese Gruppe tendiert zudem dazu, die Recherchephase auf ein Minimum von ein bis zwei Tagen zu verkürzen: ein Viertel bucht innerhalb dieser Zeit, bei den 18-34-Jährigen Reisenden sind es dagegen gerade mal 15 Prozent.
- Bei den deutschsprachigen Urlaubern: die Mehrheit der Deutschen (27%) und der Schweizer (36%) beginnt die Planungsphase ebenfalls rund zwei bis drei Monate vor Reiseantritt. Die Österreicher lassen sich lieber etwas mehr Zeit und starten meistens zwischen vier bis sechs Monaten im Voraus. Die aktive Planungsphase weicht jedoch nicht vom weltweiten Verhalten ab, was bedeutet: Buchen innerhalb einer Woche überwiegt hier ebenfalls.
- Männer und Frauen buchen unterschiedlich: Während die männlichen Reisenden schnell und zügig vorgehen, lassen Frauen es etwas langsamer angehen. 24 Prozent der Männer, aber nur 14 Prozent der Frauen, entscheiden sich innerhalb von ein bis zwei Tagen und 28 Prozent der weiblichen Befragten investiert über einen Monat in die Planung.
Wer bucht was warum – vier Buchungsmuster
- Die Flugbucher (48% der Befragten) – buchen Flüge und Destination zuerst. Sie orientieren sich am Reiseziel und fahren hauptsächlich weg um die Kultur eines Landes zu erleben.
- Die Hotelbucher (29% der Befragten) – beginnen mit der Buchung der Unterkunft basierend auf dem Preis. Die Hälfte dieses Buchungstyps tendiert dazu, nur für ein Wochenende zu verreisen.
- Die abwägenden Bucher (10% der Befragten) – schätzen zumeist die Kultur eines Landes. Die intensive Planungsphase fokussiert sich sowohl auf Destinationen als auch darauf, einen guten Preis zu erzielen.
- Die unkonventionellen Bucher (13% der Befragten) – entscheiden sich schnell, ohne viel Zeit für die Recherche zu verwenden. Die Gruppe besteht größtenteils aus Geschäftsreisenden und Langzeit-Urlaubern. Der unkonventionelle Typ ist eher ein ‚Gewohnheitstier‘: 17 Prozent wählen ein Reiseland, weil sie jedes Jahr dorthin fahren – verglichen mit zehn Prozent aller Reisenden.
Einfluss-Faktoren auf die Destination
Welche Destination schlussendlich gebucht wird, ist von fünf Hauptgründen abhängig: Kultur (31%), Unterkunftskosten (22%), Wetterbedingungen (20%), Empfehlungen (16%) und Flugkosten (16%). Der Blick auf die deutschsprachigen Reisenden offenbart eine Abweichung: Kultur (35%), Wetterbedingungen (25%) sowie Unterkunftskosten (24%) sind ebenfalls in den Top drei. Allerdings ist es dann für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wichtig, dass der Urlaub abseits von bekanntem Terrain stattfindet (16%), gefolgt von dem Entscheidungskriterium „preiswerte Alternative“ (15%).
Motivation und Verhalten prägen – sechs Reisetypen unter der Lupe
- Der preis- und leistungsbewusste Reisende „Wir wollen das meiste aus unserem Urlaub herausholen“: Diese Gruppe vereist häuft mit Kindern, hat ein mittleres Einkommen und fällt verstärkt in die Altersgruppe der 25-34-Jährigen. Sie schätzen TripAdvisor besonders, suchen Babysitting- und Kids-Club-Angebot und tendieren dazu, die Urlaubsplanung via Smartphone durchzuführen. Strandurlaub ist der Favorit dieses Reisetyps.
- Der Luxus-Reisende – „Wir wollen uns vergnügen und Geld ausgeben“: Besserverdiener, die mit ihrem Partner verreisen und ein beachtliches Budget zu Verfügung haben. Hauptsächlich in der Gruppe der 25- bis 49-Jährigen zu finden. Der Urlaub sollte heiß und sonnig sein und sie überprüfen Angebote auf TripAdvisor, bevor sie ihre Unterkunft buchen. Bevorzugte Urlaubsart sind Strand- und Städtetrips.
- Der gesellige Reisende – „Wir suchen den Austausch und die Interaktion mit anderen“: Dieser Typus würde niemals allein in Urlaub fahren, sondern nimmt Freunde und Familie mit. Babysitting- sowie Kids-Club-Angebote sind beliebte Serviceleistungen, Mundpropaganda und Empfehlungen haben einen starken Einfluss. Bevorzugt werden Strandurlaube mit Freunden. Sie vertrauen darauf, bei TripAdvisor Geheimtipps zu finden und fallen in die Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen, mit mittlerem bis hohem Einkommen.
- Der unabhängige Reisende – „Ich mag es auf meine Art“: Dieser Personenkreis liebt es, allein unterwegs zu sein und trifft alle seine Reiseentscheidungen komplett unabhängig. Gesucht wird das Abenteuer, dabei verlässt er sich stark auf Online-Recherche. Kultur spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl, das Klima dagegen nicht. Sie sind meist Gering- oder Besserverdiener, in der Altersklasse von 25 bis 49 Jahre.
- Der detailverliebte Reisende – „Wir wollen es perfekt“: Diese Gruppe verbringt eine lange Zeit damit, das Reiseziel, die Aktivitäten, die Restaurants und die Unterkünfte zu recherchieren, um die beste Option auszuwählen – dazu wird meist der Laptop genutzt. Sie sind dazu bereit, für das gewisse Etwas ein bisschen mehr zu zahlen. Häufig zählen zu diesem Typus Reisende zwischen 25 und 49 Jahren, die ein hohes Einkommen haben und mit ihrem Partner vereisen.
- Der Gewohnheits-Reisende – „Wir wollen es einfach und mühelos“: Dieser Personenkreis tendiert dazu, das gleiche Reiseziel wieder und wieder zu wählen und muss deshalb wenig Zeit für Planung und Recherche aufwenden. Urlaub soll mehr Entspannen als Spaß bringen. Dazu zählen mehrheitlich Männer, die oftmals alleine unterwegs sind und in die Kategorie Geringverdiener zwischen 35 und 64 Jahren fallen.
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