1 Jahr Corona: Die Ur-Katastrophe für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus in Zahlen
Berlin/Wiesbaden, 31. März 2021 – Die Corona-Pandemie in Zahlen: Destatis-Statistik der Ur-Katastrophe im Gastgewerbe und Tourismus:
Der Luftverkehr musste 2020 die größten Einbrüche seit Jahrzehnten verkraften: Rund 57,8 Millionen Fluggäste starteten oder landeten auf den 24 größten Verkehrsflughäfen in Deutschland – das waren 74,5 Prozent weniger als im Jahr 2019. Insbesondere der Flugverkehr mit den wichtigen Zielländern USA (-80%) und China (-88%) nahm deutlich ab. Der starke Rückgang von Urlaubs- und Geschäftsreisen führte zum geringsten Wert seit der deutschen Vereinigung (1991: rund 63 Millionen Fluggäste).
Dass die Reisenden ausblieben, bescherte auch der Tourismusbranche in Deutschland heftige Einbußen: Allein die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland fiel im Jahr 2020 mit 32 Millionen knapp zwei Drittel (-64,4%) geringer aus als 2019.
Der Umsatz im Gastgewerbe insgesamt – dazu gehört neben der Beherbergung auch die Gastronomie – brach mit dem Ausbruch der Pandemie um fast die Hälfte ein. Im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 lag er real (preisbereinigt) um 47,1 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums.
Ein Jahr Corona – deutsche Flughäfen ziehen traurige Bilanz
Die Flughäfen und alle Partner der Luftfahrtbranche sind durch die Corona-Pandemie in eine schwere, nie dagewesene Krise geraten. Trotz aktuell gestiegener Buchungszahlen durch den Osterreiseverkehr kämpft die gebeutelte Luftverkehrsbranche ums Überleben. Weiter verschärfte Einreisebeschränkungen, ein unüberschaubarer, sich ständig ändernder Flickenteppich von länderspezifischen Corona-Bestimmungen und pauschale Quarantäneregelungen bremsen jede Erholung des Luftverkehrs. Das Passagieraufkommen liegt fernab jeder Normalität.
Ein Jahr Corona-Pandemie – und kein Erholungstrend des Luftverkehrs in Sicht. Das bekommen die Flughäfen deutlich zu spüren. “Selbst die viel diskutierten Buchungen zu Ostern sind nur ein zartes Aufblühen von kurzer Dauer. Die Durststrecke hält unvermindert an”, so die ernüchternde Einschätzung von Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV.
Die Flughäfen melden dramatische Einnahmenrückgänge und hohe Verluste. Hier die aktuellen Negativzahlen der notleidenden Flughäfen:
- Minus 85,5 % Passagiere im Zeitraum März 2020 – Februar 2021
- 62,9 Mio. Passagiere im Jahr 2020 gegenüber 248,6 Mio. in 2019; das entspricht dem Verkehrsniveau der späten 1980-iger Jahre
- 1,8 Mrd. Euro voraussichtlicher Verlust aller Flughäfen in Deutschland in 2020; nach einem Vorsteuergewinn von fast 800 Millionen EUR in 2019
- 2,6 Mrd. Euro voraussichtlicher Umsatzausfall in 2021
- 1,2 Mrd. Euro erwarteter Verlust in 2021
- 65 % Beschäftigte aktuell in Kurzarbeit; in 2020 bis zu 80 % Kurzarbeit
- über 40.000 der 180.000 Arbeitsplätze an Flughafenstandorten gefährdet
Im Durchschnitt der Monate Januar und Februar 2021 flogen nur etwa zehn Prozent der Passagiere im Vergleich zum Vorkrisenniveau. “Auf der einen Seite können es die Menschen kaum erwarten, wieder frei und unbeschwert zu reisen. Auf der anderen Seite muss Reisen sicher und gewissenhaft auch unter Corona-Bedingungen erfolgen. Beides muss sich nicht ausschließen. Verantwortungsvolle Mobilität im Flugverkehr kann durch optimierte Teststrategien ermöglicht werden. Ich ersuche die Politik, auf Testverfahren statt auf pauschale Quarantänebestimmungen zu setzen”, so die deutliche Botschaft von Ralph Beisel.
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