Statistik eines Niedergangs: 40 Prozent weniger Hotelübernachtungen
Wiesbaden, 13. Januar 2021 – Die Destatis-Zahlen zeugen von einem Niedergang eines früheren Wachstumsmotors: Im Jahr 2020 wird die Zahl der Übernachtungen laut ersten Schätzungen voraussichtlich 299 Millionen erreichen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Minus um 40 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Von Januar bis November 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 295,4 Millionen Übernachtungen (-36,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum). 264,1 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste wurden in diesem Zeitraum verzeichnet (-30,7%). Noch deutlicher war der Einbruch bei den ausländischen Gästen: 31,3 Millionen Übernachtungen bedeuteten hier ein Minus von 62,5%.
Bemerkenswert ist der Rückgang der geöffneten Betriebe im November 2020: Nur knapp 39 500 der etwa 52 200 statistisch erfassten Beherbergungsbetriebe hatten geöffnet. Seit dem 2. November dürfen Beherbergungsbetriebe in Deutschland nur noch geschäftlich reisende Gäste aufnehmen.
Nach zehn Jahren Tourismusboom ist das eine Vollbremsung für die erfolgsverwöhnte Branche. Die Aussichten auf das Reisejahr 2021 sind zwiespältig: Der Trend zu Homeoffice und Videokonferenzen schmälern die Business-Travel-Buchungen in Stadthotels. Dagegen dürfte der Inlandstourismus in diesem Sommer selbst in bisherigen B-Destinationen zunehmen; beliebte Urlaubsgebiete an Nord- und Ostsee sowie in den Alpen werden rasch ausgebucht sein. Findige Hoteliers investieren längst in Ferienwohnungen und -häuser, die u.a. mit digitalen Türschlössern ausgestattet sind, um den Check-in zu digitalisieren.
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