So sichern Sie Ihr Hotel vor Anschlägen

So sichern Sie Ihr Hotel vor Anschlägen
Polizeisprecher - Foto: Newsaktuell

Hamburg, 05. Dezember 2016 – Die Polizeipräsenz in Hamburg ist massiv verstärkt worden. Rund um das Messegelände gehen Einsatzteams auch in den Hotels ein und aus. Zum OSZE-Ministerratstreffen am 8. und 9. Dezember werden weitere Anschläge erwartet. Die internationale Konferenz gilt in Polizeikreisen als Testlauf für das G20-Gipfeltreffen am 7. und 8. Juli in der Hansestadt. Dabei erwartet man weitaus schwerere Ausschreitungen und Anschlagsversuche.

So sichern Sie Ihr Hotel – Tipps von Hotel-Sicherheitsexperte Ulrich Jander:

  • Sichern sie die Fenster mit Holzplatten; diese müssen rechtzeitig bestellt und ausgemessen werden
  • Sichern sie den Eingang durch Wachleute
  • Kontrollieren sie im eigenen Interesse, dass keine Unbefugten das Hotel betreten
  • Klären sie mit ihrer Versicherung ab, wie weit Schäden bei Demos und Ausschreitungen (z.B. Stein- und Farbbeutelwürfe auf Glasscheiben) abgedeckt sind
  • Sichern sie die Zugänge zur Tiefgarage, dass dort keine Brandanschläge auf Fahrzeuge verübt werden können
  • Legen Sie ihren Mitarbeiter ans Herz, mit öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit kommen, damit nicht deren Fahrzeuge in Litleidenschaft gezogen werden können
  • Halten Sie genügend Taschenlampen parat, falls die Beleuchtung ausfällt
  • Prüfen Sie die Lebensmittelvorräte denn Anlieferungen werden stark eingeschränkt sein
  • Klären Sie ggf. mit ihrer zuständigen Polizeidienststelle, wie an den Gipfeltragen verfahren werden kann
  • Halten Sie große Kabelbinder bereit, falls Demonstranten in ihr Haus eindringen und diese überwältigt werden können
  • Weisen Sie ggf die Gäste auf die Veranstaltungen hin sowie die geltenden Verkehrseinschränkungen
  • Achten Sie darauf, dass kein Unbefugter aufs Dach gelangen kann um Plakate zu entrollen
  • Machen sie sich damit vertraut das Ihre Mitarbeiter vielleicht abends das Haus nicht verlassen können und am Arbeitsplatz bleiben müssen

Bei einem Brandanschlag auf das Messegelände hatten vor wenigen Tagen dutzende Vermummte schweren Schaden an einem Eingang angerichtet. Einem Enthüllungsbericht der „FAZ“ zufolge, bei dem Globalisierungsgegner zitiert werden, sind wohl weitere Anschläge zu befürchten.

Rund 10.500 Polizisten werden im Einsatz sein, auch um Hotels zu schützen. Auch an den Bahnhöfen und am Flughafen wird die Präsenz der Sicherheitskräfte verstärkt. Am Tagungsort an den Messehallen und am Hamburger Rathaus werden Sicherheitszonen eingerichtet (siehe Kartenanhang). Für den inneren Schutz der Veranstaltungsorte ist das Bundeskriminalamt zuständig.

Bislang sind fünf Gegendemonstrationen angemeldet. Vor allem von linksgerichteten Aktivisten aus dem Schanzenviertel am zentralen Messegelände werden Aktionen ausgehen, wird befürchtet. Immer wieder kommt es zu Anschlägen mit Buttersäure auf das Mövenpick Hotel im Schanzenpark, einem ehemaligen Wasserturm, dessen Umbau Sinnbild für die Gentrifizierung ist.