Mehrwertsteuer-Debatte: Hitzige Diskussion gefährdet Steuergeschenk
(Berlin, 26. Januar 2010) Der Argwohn wächst auf beiden Seiten: Sowohl in Hotellerie als auch Politik sorgt die anhaltende Diskussion um die Preisgestaltung nach der Mehrwertsteuersenkung für Ärger. Die Hoteliers beklagen die anhaltende Medienschelte, Bundes- und Landespolitiker nutzen die sehr uneinheitliche Branchenmeinung für gut gezielte Angriffe. Nun will die SPD-Bundestagsfraktion in Kürze die Rücknahme der Steuersenkung für Hotelübernachtungen beantragen. Dies dürfte zwar kaum von Erfolg gekrönt sein, heizt aber die Debatte weiter an und wird aus dem Thema bis zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ein Politikum machen.
Zur generellen Medienkritik an den aktuellen Zimmerraten bemerkte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges etwas trotzig: „Das hat die Branche nicht verdient.“ Die üblichen 100 Tage Schonfrist werde der leidgeprüften Branche nicht gewährt. Die in den vergangenen Tagen verbreiteten Zahlen über angeblich zu hohe Hotelpreise fußen zwar nicht auf seriösen Erhebungen, haben aber durchaus Sprengkraft. Da erst im Februar die ersten Statistiken über die Januar-Raten (im Vergleich zum Vorjahresmonat) vorliegen werden, wird das Thema „teure Hotels“ auch weiterhin in der zuweilen wenig sachlich geführten öffentlichen Debatte eine Rolle spielen.
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