Lübeck-Grünstrand: Neues Resort mit elf Stockwerken geplant
Lübeck, 31. Oktober 2007
Extravagantes Großprojekt für Travemünde: Investor Heinrich Thelosen aus Kleve will in Lübecks Seebad 130 Millionen Euro verbauen. Auf dem 13 500 Quadratmeter großen Grünstrand soll das „Mövenstein Resort“ entstehen – eine Anlage direkt an der Ostsee mit maritimem Flair. “Wir sind überzeugt, dass dieser Standort der richtige ist”, so Thelosen. Das Projekt steht unter dem Motto: Segelstadt Travemünde.
Herzstück des Resorts ist ein Vier-Sterne-Hotel mit 300 Betten, hinzu kommen 400 Hotelappartements und Ferienwohnungen. Insgesamt bietet das Resort 1400 Betten und 400 Arbeitsplätze. Zudem gehört ein Yachthafen mit 400 Liegeplätzen zu dem Mega-Projekt. Der spektakuläre Clou: Für den Hafen muss das Meer um ein bis zwei Meter tief ausgebaggert werden. Mit diesem Material wird dann ein neuer Grünstrand im Wasser aufgebaut. Dort soll auf 16 000 Quadratmetern eine Liegewiese entstehen – für jedermann.
Thelosen will mit dem Resort den Grünstrand als neues touristischen Zentrum im Seebad aufwerten. “Travemünde ist ein aufstrebendes Ostseebad”, begründet er sein Engagement. Seit einem Jahr plant Thelosen an dem Projekt. Er hofft, dass die Bürgerschaft noch Ende des Jahres grünes Licht dafür gibt. Dann könnte Ende 2008 oder Anfang 2009 gebaut werden. Der Investor rechnet damit, dass 2011 oder 2012 die ersten Gäste im Resort übernachten können.
Die CDU-Mehrheitsfraktion hat sich am Montagabend bereits einstimmig für das Großprojekt ausgesprochen. Fraktionschef Andreas Zander: “Das ist eine riesige Chance für Travemünde und eine enorme touristische Aufwertung.” Durch den Verkauf des Grünstrandes will die Stadt zehn Millionen Euro einnehmen. Zander will das Geld in die Entschuldung stecken: “Das entlastet den Haushalt um jährlich 500 000 Euro an Zinsen.”
Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) ist ebenfalls angetan: “Ich freue mich sehr, dass Bewegung in die Angelegenheit Grünstrand kommt.” Über Einzelheiten müsse verhandelt werden, aber Saxe will, dass das Mega-Projekt “zügig umgesetzt wird”. Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel (CDU) freut sich: “Das ist ein gewaltiges Projekt für Travemünde – ein wirklicher Quantensprung.” Er unterstreicht die Verbindung zwischen Hotel und Yachthafen. “Das Projekt bringt auch die Travemünder Woche nach vorn.” Aber man müsse die Bürger bei diesem Bauvorhaben mitnehmen, warnt Halbedel.
Eines der aufsehenerregenden Details dürfte die Höhe der Gebäude sein. Zwischen sechs und elf Stockwerke sollen die insgesamt sechs Häuser in den Himmel ragen, wobei das höchste im Zentrum des Resorts das Hotel ist. “Die Höhe des dahinter liegenden Waldhügels wird hier aufgenommen”, sagt Thelosen. Die Gebäude sind vertikal zum Meer angeordnet, so dass “weniger als 50 Prozent des Grünstrandes bebaut werden”, so Thelosen. Die Architektur soll an fächerförmige Segel erinnern. Der Investor will “keine Plastikbunker”, sondern hochwertige Häuser errichten. Für die Bauphase setzt er auf Firmen aus der Region.
In den Erdgeschossen der Häuser sollen Gastronomie und maritimer Handel angesiedelt werden. Eine ähnliche Nutzung stellt sich der Investor für die drei Pavillons auf dem neuen Grünstrand vor. Thelosen weiß, dass er sich in einem “empfindlichen Bereich” mit seinem Projekt bewegt. Durch den neu aufgeschütteten Grünstrand hofft er, dass sich die Gegner einer Bebauung beruhigen lassen.
Gelesen in „Lübecker Nachrichten“
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