Jeder zweite Koch fühlt sich erschöpft – Körperlich beansprucht bei häufig überlangen Arbeitszeiten
Dortmund, 23. Juni 2020 – Der Beruf der Köchin beziehungsweise des Kochs geht mit überlangen Arbeitszeiten einher und ist körperlich wie psychisch belastend. Zu diesem Ergebnis kommt das neue Faktenblatt “Kochen als Beruf – Leidenschaft mit hohem körperlichen Einsatz” der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Während etwa rund 12 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über 48 Stunden pro Woche arbeiten, sind es bei den Köchen 19 Prozent – bei Köchen im Gastgewerbe sogar 27 Prozent. Mehr als drei Viertel der Köche (82 Prozent) haben zudem Muskel-Skelett-Beschwerden. Damit sind Köche deutlich häufiger betroffen als andere Beschäftigte (51 Prozent). Und: Knapp jeder zweite Koch (47 Prozent) fühlt sich körperlich erschöpft.
Kochen als Beruf wird häufiger als andere Berufe von jüngeren Erwerbstätigen ausgeübt. Ein Drittel der Köche (31 Prozent) ist unter 35 Jahre alt – im Gastgewerbe sind es sogar 38 Prozent. Multitasking, Schnelligkeit und Zeitdruck sind unter Köchen die bestimmenden Belastungsfaktoren. 71 Prozent der Köche berichten davon, dass sie verschiedene Aufgaben gleichzeitig betreuen müssen. Fast doppelt so viele von ihnen (65 Prozent) müssen im Vergleich zu anderen Beschäftigten (33 Prozent) sehr schnell arbeiten. Zudem geben 55 Prozent, in der Gastronomie sogar 61 Prozent der Köche an, häufig unter starkem Termin- und Leistungsdruck zu arbeiten.
In Deutschland arbeiteten im Jahr 2018 504.900 sozialversicherungspflichtige Köchinnen und Köche. Das entspricht circa 1,5 Prozent der Beschäftigten. Sie sind in vielfältigen Bereichen tätig, beispielsweise in Restaurants, Hotels, Kantinen, Krankenhäusern oder Cateringfirmen. Die Zahlen im BAuA-Faktenblatt entstammen einer Auswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018.
baua: Fakten “Kochen als Beruf – Leidenschaft mit hohem körperlichen Einsatz” gibt es als PDF im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/8839582.
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