Jeder No-Show ist ernsthafte Geschäftsbedrohung – Hamburger Bistro ätzt bei Facebook: “Wo endet die Gedankenlosigkeit und wo beginnt schon die bösartige und realen Schaden verursachende Scheiß-Egal-Haltung?”
Hamburg, 10. September 2020 – Rabattschlachten von Reservierungsportalen sind kontraproduktiv. Aber nicht eingelöste Reservierungen sind Gift! Das Problem der No-Shows ist just im mühsamen Überlebenskampf der Gastronomie zur ernsthaften Bedrohung geworden. Nun ätzte das Hamburger Bistro “Campagnole” in einem Brandbrief bei Facebook: “Wo endet die Gedankenlosigkeit und wo beginnt schon die bösartige und realen Schaden verursachende Scheiß-Egal-Haltung?”
Verständnis von Gästen zu erheischen ist eine gesellschaftliche Herausforderung. Was aber, wenn die wirtschaftliche Lage keinen Spielraum mehr lässt? Wenn jeder frei gebliebene der wenigen Sitzplätze im Innenraum harten Verlust bedeutet?
Schon länger stellt sich die Frage, warum man für unverbindliche Sitzplatz-Reservierungen Provisionen bei Portalen wie opentable.de bezahlen soll? Echte Digitalisierung mit Bezahldaten liegt da nahe: Fix gekaufte Restaurantplätze mit vor gebuchten Mindestumsatz, beispielsweise. In Frankfurter Restaurants wurde dies bereits erprobt: Mittagstisch online für einen gewünschten Zeitpunkt voraus buchen – serviert wird zur garantierten Zeit und das Payment ist bereits erledigt.
Bricht dies die Macht der Reservierungs- und Bewertungsportale? Gastronomen tun gut, strategisch zu denken und Onlinetools für garantierte/bezahlte Reservierungen direkt zu abonnieren und auf der eigenen Webseite zu installieren – provisionsfrei zu Fixkosten.
Gesetz für mehr Transparenz bei Produkt-Bewertungen im Internet kommt
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will ein Gesetz gegen Tricksereien bei Bewertungen von Produkten im Internet vorlegen. “Immer mehr Kunden verlassen sich auf Bewertungen und Produktrankings im Internet. Hier wird aber auch viel getrickst”, sagte Frau Lambrecht der “Rheinischen Post”. Sie kündigte an, “in Kürze” ein Gesetz vorzustellen, das “für mehr Ehrlichkeit und Transparenz bei Bewertungen und Rankings von Produkten und Dienstleistungen” sorgen werde. “Damit wird es Verbrauchern möglich sein zu erkennen, warum der Algorithmus eine bestimmte Rangfolge ausgibt.” Außerdem werde der Entwurf Regelungen zum Schutz vor gefälschten Verbraucherbewertungen enthalten, betonte die Verbraucherschutzministerin. Die Online-Plattformen müssten damit künftig ihre Parameter klar erkennbar machen. “Beispielsweise die Gewichtung zwischen Qualität, Preis und anderen Faktoren.” Die Verbraucher würden dadurch gestärkt, weil sie Missbrauch besser erkennen und leichter dagegen vorgehen könnten. Lambrecht kündigte weiter an: “Grenzüberschreitende Verstöße werden zudem mit Bußgeldern belegt.”
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