Inspirierende Hoteliers, die die Welt verändern
Hamburg, 07. August 2020 – Es gibt Hoteliers, die sich täglich für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus einsetzen und uns immer wieder mit Ihren Ideen begeistern. Heute führt uns die Reise in den hohen Norden, genauer gesagt an die Boddenküste und dann in den Schwarzwald, nach Bad Herrenalb.
Gut Nisdorf: Ein Paradies für Familien an der Ostsee
Urlaub mit Kind mit viel Platz und Flexibilität und dennoch die Annehmlichkeiten eines Hotels genießen. So stellten sich Sabine Stange und Jürg Gloor das perfekte Familienhotel vor. Die ersten gemeinsamen Urlaube mit ihrer kleinen Tochter Anfang der 90er-Jahre erfüllten diese Wünsche nicht, entweder entschieden sich die beiden für eine Ferienwohnung und verzichteten somit auf den Luxus eines gedeckten Frühstückstisches am Morgen oder aber das Hotelzimmer war so klein, dass ein Schlechtwettertag sie vor ernsthafte Probleme stellte.
Aus diesen Erfahrungen entstand, der Wunsch ein besonderes Refugium für Familien zu schaffen, das gleichwohl den Eltern und Kindern gerecht werden sollte. Die Vision war Eltern und Großeltern mit kleinen Kindern einen erholsamen Urlaub zu ermöglichen, in großzügigen Apartments, mit viel Natur, Ruhe und Freiraum ohne dabei auf den Luxus eines Hotels zu verzichten. Sie dachten dabei an eine Landschaft an der Ostsee fernab vom Massentourismus. Die Berlinerin und der Schweizer gingen auf die Suche und wurden am Grabower Bodden unweit der Weltkulturerbe-Stadt Stralsund fündig. Hier stand das alte und baufällige Gutshaus Nisdorf.
Die erste urkundliche Erwähnung des ehemaligen Rittergutes stammt aus dem Jahr 1302. Damals gehörte es Johannes de Ost de Neslestorp. Nach ihm wechselte es mehrfach die Besitzer.
Nach der Wende stand das Gutshaus leer und verfiel bis es Sabine Stange und Jürg Gloor entdeckten und es 1998 erwarben. Die weitreichende Sanierung umfasste alle Gebäude, wo immer möglich, wurde der alte Bestand erhalten und ökologische Materialien verwendet.
Die Kinder freuen sich über Ponys, Schafe, Katzen und viele andere Tiere, die ebenfalls auf Gut Nisdorf zu Hause sind. Auch die Umgebung bietet alles, was das Familienherz höherschlagen lässt. Nur 200 Meter entfernt befinden sich der Nisdorfer Anglerhafen und eine kleine Badestelle. Am Hotel vorbei führt der Ostseeradfernweg (Ostseeküstenroute) D2 von Flensburg bis Ahlbeck auf Usedom. Folgt man ihm etwa 500 Meter am Wasser entlang, findet man eine weitere kleine Badestelle.
Die Küche bietet ein reichhaltiges Frühstücksbüfett und am Abend leckere warme Speisen, aus ausschließlich hochwertigen Bio-Lebensmitteln an, die vor allem aus der Region bezogen und frisch verarbeitet werden.
Im Kinderland werden die Kleinen regelmäßig betreut. Ponyreiten, ein Fuhrpark mit Fahrrädern, Rollern und Kettcars, eine Wellnesslandschaft mit Sauna, Whirlpool und Massagen ergänzen das Angebot.
Sabine Stange und Jürg Gloor wollen ihre Gäste nicht erziehen, sondern selbst gutes Beispiel und Anregung für mehr Nachhaltigkeit sein. “Wir haben uns auf Gut Nisdorf sehr wohl gefühlt. Besonders gut gefallen hat uns die Kombination von entspanntem Familienurlaub in Verbindung mit Nachhaltigkeit. Eure Konsequenz und Liebe zum Detail bei der Umsetzung eines nachhaltigen Hotelbetriebs hat uns sehr beeindruckt und wir freuen uns, dass wir die eine oder andere Idee für unseren Alltag mitnehmen konnten.” – Gäste im Juli 2020
Schwarzwald Panorama: Die Mission ist, nicht zu missionieren
Das sagen Stephan Bode, Nachhaltigkeitspionier, Inhaber und Geschäftsführer des Schwarzwald Panorama in Bad Herrenalb und seine CSR Beauftragte Stephanie Schießl. Stephan Bode, der auch Träger des “Baum Umweltpreises” und “Spirit-at-Work-Awards” ist, setzt sich mit viel Energie, Kreativität und Pioniergeist gemeinsam mit seinem engagierten Team für Veränderung ein. Er gehört seit Jahren zu den Vorreitern der Nachhaltigkeit in der Hotelbranche, wo er sich für eine nachhaltige Entwicklung in der Branche einsetzt und sein eigenes Konzept eines ganzheitlich nachhaltigen Hotels verwirklicht.
Durch die Lage inmitten unberührter Natur am Nordportal des Naturparks Schwarzwald sieht sich der Hotelbetrieb in einer besonderen Verantwortung für die Region. “Nachhaltiges Handeln ist bei uns Prinzip und Selbstverpflichtung. Wir haben Nachhaltigkeit zu 100 Prozent in unserer Wertschöpfungskette verankert, denn erstens ist eine gesunde Natur die Grundlage für eine gesunde Wirtschaft und zweitens sind wir alle gemeinsam Gast auf unserem Gastgeber Erde, und so wie wir Hoteliers und Gastgeber von unseren Gästen erwarten, dass sie in unseren Unternehmen keine nachhaltigen Schäden hinterlassen, sollte das auch der Anspruch an unsere Umwelt sein”, erklärt Stephan Bode. Er hat zur Weiterentwicklung des Nachhaltigkeit-Bewusstseins im Betrieb die Stabsstelle einer CSR Beauftragten geschaffen und besetzt. So setzt sich Stephanie Schießl seit über zwei Jahren täglich für diese Vision ein. Interne Prozesse werden optimiert und sämtliche Stakeholder des Hauses für Nachhaltigkeit sensibilisiert, geschult und inspiriert. Dazu gehören Themen wie A für Abfallreduzierung, über B wie Blauer Engel bis hin zu Z wie Zero Waste Frühstücksbuffet. Stephanie Schießls Aufgabe ist vielschichtig, abteilungsübergreifend und zeitintensiv. Die nachhaltige Mission muss praxistauglich bleiben, sie hat gelernt Greenwashing von Authentizität zu unterscheiden und alles Schritt für Schritt umzusetzen, denn bei den vielen Ansätzen, Produkten und Informationen im Bereich Nachhaltigkeit ist man schnell überfordert. Über 100 Maßnahmen sind im Umwelttagebuch des Schwarzwald Panoramas verzeichnet, um möglichst viele Alternativen in allen Bereichen anzubieten und um jeden mitzunehmen.
“Die Mission ist, nicht zu missionieren. Aber dennoch mit gewissem Druck die Botschaft in die Köpfe und Herzen zu bekommen, dass sich alle darum bemühen müssen, Teil der Lösung zu werden. Jeder wie er kann, aber ohne die Ausrede nichts zu tun, denn sonst stecken wir im sogenannten Attitude-Behavior-Gap fest und hinterher war es wieder niemand. Hotels sollten auch untereinander von guten, erprobten Lösungen profitieren und generell wünsche ich mir weniger öffentliche Diskussion, wer nun die Verantwortung in die Hand nehmen muss (Politik oder Verbraucher), sondern eine Umwelt, in der jeder durch intrinsische Motivation bei sich beginnt – als Person, als Betrieb, als Gast. Dann wäre schon viel passiert.“
Das knüpft an den Leitgedanken des Inhabers Stephan Bode an, welche sich langsam in die DNA seiner Mitarbeiter einnistet und als Resonanz immer mehr Früchte trägt: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt– Mahatma Gandhi.
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