Hotelmarkt Düsseldorf: Erst Luxus, dann Budget – und jetzt Mangel an Designhotels?
(Düsseldorf, 06. März 2012) Obwohl ungerade Jahre aus der für die Rheinmetropole so wichtigen Messesicht sonst weniger erfolgreich verlaufen, bescherte 2011 Düsseldorf ein neues Rekordjahr. Insbesondere der Eurovision Song Contest sorgte hier für einen weiteren Bekanntheitsschub der bereits sehr international geprägten Landeshauptstadt. Darüber hinaus füllten die Messen EuroShop und interpack, die nur im Drei-Jahres-Turnus stattfinden, die Häuser. Alle wichtigen Hotelkennzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Düsseldorf konnte nach Hamburg die größte Steigerungsrate beim Revpar verbuchen (+6,0%) – er kletterte auf 66,85 Euro. Dieser wurde vor allem durch die durchschnittliche Zimmerrate in Höhe von 107,95 Euro getrieben (+3,4%), die Belegung trug mit einem Plus von 2,5 Prozent zum Vorjahr ebenfalls dazu bei und lag bei 61,9 Prozent. Das Markenranking wird von der Accor-Gruppe angeführt, die das größte Bettenaufkommen markengebundener Hotels stellt. Danach folgt die Intercontinental Hotels Group und verweist NH Hotels auf Rang 3 – zum ersten Mal ist überdies Meliá Hotels International mit dem 8. Platz vertreten.
„Der Düsseldorfer Hotelmarkt hat in den letzten Jahren durch seine Eröffnungen im prestigereichen 5-Sterne-Segment auf sich aufmerksam gemacht: InterContinental (2005), Breidenbacher Hof (2008) und Hyatt Regency (2010). Jetzt bestimmen eher Budget-Hotels die überschaubare Pipeline“, erläutert Kay Heimerer, Manager Hospitality bei Deloitte. „Interessant ist, dass es in Düsseldorf, der deutschen Modemetropole, bisher kaum Designhotels gibt.“
Nische für Designhotels
Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten hat sich in den letzten zehn Jahren die Zahl der Betriebe in Düsseldorf weniger dynamisch entwickelt. Die Bettenzahl hingegen zeigt, dass ein Strukturwandel erfolgt ist. Die Kettenhotellerie hat sich mit ihren großen Häusern zu Lasten kleinerer Mittelständler durchgesetzt. „Eine Möglichkeit, sich als Privathotelier weiterhin erfolgreich behaupten zu können, ist beispielsweise, auf den Designhotel-Trend aufzuspringen“, so Kay Heimerer. Im Zeitalter der Individualisierung suchen die Gäste bewusst nach Unterkünften, die sich durch ausgefallenes Design und außergewöhnliche Ideen abheben. Gerade inhabergeführte Hotels erfüllen die für Designhotels geforderten Prämissen: kleine, intime Häuser mit hohem Personalisierungsgrad.
Aber auch die Hotelketten möchten sich die Chance, sich vom Markt abzuheben, nicht nehmen lassen und setzen zunehmend auf den Designfaktor. Marken wie W Hotels (Starwood), Indigo (InterContinental), Andaz (Hyatt), Edition (Marriott), M Gallery (Accor), nhow (NH) und Soho House (Soho House Group) zeigen, dass es möglich ist, anders zu sein, auch wenn man groß ist. Entscheidend ist es, einen USP herauszuarbeiten. Wenn man es dann noch schafft, sich als Szenetreff – auch bei den Stadtbewohnern – zu etablieren, können Designhotels nicht nur hinsichtlich (Life-) Style punkten, sondern auch mit einer besseren Auslastung und höheren Zimmerträgen. „Gerade Düsseldorf als kreativer Wirtschaftsstandort kann mit Designhotels noch Akzente setzen, die perfekt zu seiner Positionierung und dem Stadtmarketing passen“, resümiert Heimerer.
Den kompletten Report steht hier zum Download bereit:
Comments ()