Hotel Bären Titisee: Brandruine muss abgerissen werden

Hotel Bären Titisee: Brandruine muss abgerissen werden

(Titisee-Neustadt, 27. März 2012) Der Zimmerbrand Ende Dezember breitete sich rasch aus – nun ist es offiziell geworden: Das 123 Jahre Traditionshotel Bären in Titisee-Neustadt muss abgerissen werden. Die Brandruine lässt sicht nicht mehr retten.

Grossfeuer Ende Dezember im Hotel Bären Titisee: Die Brandruine muss nun abgerissen werden
Grossfeuer Ende Dezember im Hotel Bären Titisee: Die Brandruine muss nun abgerissen werden

“Wir wollen auf jeden Fall wieder ein Hotel mit Restauration bauen”, sagte Eigentümer Stefan Sauter gegenüber der „Badischen Zeitung“. Der Schaden wird auf bis zu sechs Millionen Euro geschätzt. Was an der Stelle wieder entstehen soll, steht noch nicht fest.

Immer wieder kommt es zu verheerenden Bränden in Hotels, so zerstörte ein Großfeuer in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag den voll besetzten Glemmtalerhof in Saalbach-Hinterglemm. Anfang Februar zerstörte ein Feuer weite Teile des Golf- und Wellnesshotels Balmer See auf Usedom.

TV-Hotelchecker Ulrich Jander: Brandschutz nie vernachlässigen
„Etliche Hoteldirektoren gehen immer fahrlässiger mit den Themen Prävention und Brandschutz um. Äußerungen wie ‚Bei uns hat’s noch nie gebrannt’ oder ‚Dann kriegen wir halt eine Renovierung von der Versicherung bezahlt’ sind nur ein paar der obligatorischen Aussagen“, berichtet der aus dem TV bekannt Hotel-Siucherheitsexperte Ulrich Jander.

Brandschutz ist ein kostenintensiver Faktor, der gerne von den verantwortlichen Personen unter den Teppich gekehrt werde. Von den Behörden haben Hotels offenbar kaum etwas zu befürchten, denn in vielen Regionen lassen die Kontrollen der Feuerwehren – die Brandverhütungsschau – nach, da Personalmangel herrscht. Auch das Amt für Arbeitsschutz kommt oftmals nicht mehr hinterher, entsprechende Kontrollen durchzuführen. „Somit haben dann Hotels gute Chancen, solche Kontrollen zu umgehen. Brandschutztechnische Prüfungen wie Kontrolle von Brandabschnittstüren, Dunstabzug, Brandschottungen, Elektroverteilung etc. fallen weg oder werden einfach mal hinausgezögert. Somit hat man dann auch viel Geld gespart“, beklagt der aus dem TV bekannte „Hotelchecker“.

Jander begleitet seit rund 20 Jahren Hotels und Versicherungen bei sicherheitsrelevanten Themen.

„Wir überprüfen Hotels im Auftrag von Banken und Versicherungen, und kontrollieren, ob die entsprechenden Vorschriften eingehalten werden. Es kommt hin und wieder vor, dass die Verantwortlichen des Hotels den Sinn dieser Sicherheitschecks nicht verstehen, und uns ein entsprechendes Hausverbot erteilen – so geschehen in einem Wellness-Hotel, in dem wir eine erhebliche Menge leicht entzündliche Reinigungsmittel im Technikraum der Sauna vorfanden. Gefühlte Temperatur: 60 Grad Celsius!“, so Janders Bericht.

Top 5 Maßnahmen zur Brandbekämpfung
Um auf der sicheren Seite zu sein, müssen folgende Punkte beachtet werden:
1. Unterweisung der Mitarbeiter bezüglich Brandschutz gemäß den gesetzlichen Bestimmungen
2. Wartungen der brandschutztechnischen Einrichtungen wie Brandmeldeanlage, Brandabschnittstüren etc.
3. Evakuierungsübung: Verbringen der Gäste in einen gesicherten Bereich, wie Nachbarhotel oder ähnlich
4. Einweisung der Feuerwehr: Darauf achten, dass die Feuerwehrzufahrten frei sind und die Hydranten klar erkennbar und frei zugänglich sind
5. Räumungsübungen sollten mit der örtlichen Feuerwehr regelmäßig geübt werden, damit sie sich im Brandfall entsprechend auskennt

„Wenn diese Dinge soweit eingehalten werden, dann sind Sie relativ sicher. Schicken Sie keine Mitarbeiter in den Brandbereich, denn 95 Prozent der Brandopfer sind Rauchgastote. Dreimal tief Luft geholt und Sie haben sich vergiftet“, rät Jander. Und weiter: „Bedenken Sie den feinen Unterschied zwischen einem Feuerwehrmann und einem Hotelmitarbeiter: Der Feuerwehrmann trägt persönliche Schutzausrüstung, der Mitarbeiter nicht.“