Grand Elysee Hamburg: Inhaber Eugen Block über Hoteldirektoren: „Die Anwärter haben meist falsche Vorstellungen von einem inhabergeführten Hotel“
(Hamburg, 04. Februar 2013) Grand Elysee Hamburg – Wieder einmal sucht Hoteleigner Eugen Block einen neuen Direktor. Paul J. Kernatsch ging nach nur 18 Monaten zurück zur Schörghuber Holding. Er war der bereits 15. General Manager in 27 Jahren Hotelgeschichte. Die Hotelleitung hat nun der bisherige stellvertretende Direktor Philip Borckenstein von Quirini (32) inne. In einerm Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ macht Patriarch Block deutlich, welche hohe Erwartungen er an Topmanager, die ihm auf Augenhöhe begegnen sollten, setzt.
„Die Anwärter haben meist falsche Vorstellungen von einem inhabergeführten Hotel. Das Grand Elysée gehört keiner Kette an. Seit der Gründung habe ich die Grundausrichtung des Hotels formuliert. Das hat das Grand Elysée so stark und erfolgreich gemacht. Angefangen bei der Architektur, dem Interieur, der Organisation, der Gastronomie bis hin zur Festlegung der Preispolitik. Hotelketten haben in der Regel kein faires Preissystem. Wir wollen das nicht. Wir wollen keine Zimmerpreise von 100 bis 500 Euro für dasselbe Zimmer“, so Block. Von einem guten Hoteldirektor erwartet er exzellente Kenntnisse sowohl vom Zimmerverkauf als auch der Gastronomie. „Die meisten können das nicht“, sagte Block.
Die bisherigen GM des Grand Elysee Hamburg:
1985 – 1986 Valentin Resetarits
1986 – 1988 Werner Kirchhoff
1988 – 1992 Jens Stacklies
1992 – 1993 Elmar Schmitz
1994 – 1995 Jean-Pierre Richeton
1995 – 1998 Stephan Maier
1998 – 2000 Katrin Gräfe
2000 Johannes Hennigfeld
2000 – 2001 Till Florian
2001 – 2003 Thomas Thomsen
2004 – 2006 Franco Esposito
2005 – 2006 Michael Cisléwicz
2007 – 2008 Uta Felgner
2009 – 2011 Jürgen von Massow
2011 – 2012 Paul Kernatsch
(Quelle: eigene Recherchen/“Hamburger Abendblatt”)
Allerdings seien etliche Servicekräfte schon sehr lange bei ihm, betont der eigenwillige Unternehmer. Block: „Das liegt möglicherweise auch daran, dass wir bei den Arbeitszeiten sehr flexibel sind. Die Mitarbeiter jedes Restaurants dürfen ihren Dienstplan selbst erstellen. Bei den stellvertretenden Restaurantleitern ist die Fluktuation allerdings höher. Die Restaurantleiter sind hingegen langjährig bei uns. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei 20 Jahren.“
Die Mitarbeiter in seinen Gastronomiebetrieben (Grand Elysee, Block House, Jim Block, Block Bräu) erhalten durch eine Umsatzbeteiligung einen Stundenlohn, der im Schnitt bei zehn Euro liegt, so Block. „Damit liegen wir über dem tarifvertraglichen Mindeststundenlohn. Hinzu kommt das steuerfreie Trinkgeld.“
2012 war für die Block-Unternehmengruppe das beste Jahr in der 45-järhigen Geschichte – mit 305 Millionen Euro Umsatz. Dierund 35 Block House Restaurants erlösten 106 Millionen Euro, so viel wie noch nie zuvor. 32 Millionen Euro entfielen auf das Grand Elysée, 18 Millionen Euro auf Jim Block und 130 Millionen Euro auf die Handelsaktivitäten mit Block Menü und der Fleischerei, deren Produkte wie Soßen, Beilagen oder Suppen wir an Hotels oder den Lebensmitteleinzelhandel verkaufen. „Allein in der Hotellerie und Systemgastronomie haben wir 1500 Kunden. Vor zehn Jahren waren es erst 750“, so Block.
Eugen Block (72) kündigte nun (wiederholt) an, sich vom Tagesgeschäft komplett zurückzuziehen. „Nach Ostern will ich die Vorgänge in unserem Unternehmen von zu Hause aus im Sessel beobachten“, kündigte er an. Seine drei Kinder seien inzwischen Gesellschafter und in der Block-Gruppe aktiv.
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