Durchwachsener Start für europäische Hotelbranche
Quelle: Deloitte, 23. Juni 2008
Düsseldorf schlägt alle Rekorde im RevPAR-Wachstum laut dem STR Global HotelBenchmark Survey
Die europäische Hotelbranche startet schwach ins Jahr 2008 mit einer durchschnittlichen Steigerung bei den Zimmererträgen (RevPAR) von nur 1,1 Prozent auf 68 Euro – so die Ergebnisse des aktuellen STR Global HotelBenchmark[TM] Survey für die ersten vier Monate 2008. Nach den positiven Wachstumszahlen der letzten Jahre stagniert der Hotelmarkt momentan – die asiatischen und osteuropäischen Wirtschaftsmärkte zeigen dabei jedoch Impulse auf. Deutschland erzielt aktuell eine durchschnittliche Zimmerauslastung von 59,6 Prozent und steigert seinen RevPAR um 4,3 Prozent auf 53 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Düsseldorf glänzt mit einem RevPAR von 81 Euro, was auch der drupa, weltgrößte und wichtigste Messe für die Druck- und Medienindustrie, zuzurechnen ist. Berlin und Frankfurt behaupten sich weiterhin mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 89/120 Euro und einer Bettenauslastung von 63,1/62,5 Prozent.
“Durch den starken Euro nehmen die Zahlen der Besucher aus UK und den USA im europäischen Raum ab. Die weltweite Reiselust ist jedoch ungebrochen und wird insbesondere durch die Emerging Markets weiter angekurbelt”, so Benjamin Ploppa, Hospitality Manager bei Deloitte.
In Europa glänzt Paris in den ersten Monaten mit einer RevPAR-Steigerung um 16,6 Prozent auf 173 Euro. Die Stadt konnte mit Sportveranstaltungen, darunter die Nationale Rugby Meisterschaft, eine Vielzahl von Besuchern anlocken. Die Zimmerauslastung überschritt dabei die 75-Prozent-Marke, die durchschnittliche Zimmerrate erhöhte sich um 10,6 Prozent und kletterte auf 229 Euro. Verlierer des Ranking in Europa sind Baku, Dublin und Reykjiavik.
Moskau erzielt trotz eingeschränkten Wachstums bei der Zimmerauslastung eine der höchsten RevPARs mit 225 US-Dollar – dies entspricht einer Steigerung um 28,1 Prozent. St. Petersburg verzeichnete ebenfalls eine positive Entwicklung; der Zimmerertrag steigerte sich hier um 35,9 Prozent. Direktinvestitionen in Russland werden durch das attraktive Steuersystem und die sehr gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung begünstigt und fördern den Ausbau des russischen Hotelmarkts.
Die türkische Hauptstadt Ankara gewinnt weiterhin an Bedeutung und erwirtschaftet durchschnittlich 79 US-Dollar pro Zimmer – eine 35,4-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das türkische Kultur- und Tourismusministerium verfolgt parallel dazu das ambitionierte Ziel, bis 2023 eines der fünf weltweit meistbesuchten Reiseziele zu werden.
“Die europäische Hotelbranche verzeichnet momentan nur ein leichtes Wachstum. Erfreulich ist jedoch, dass Düsseldorf – vornehmlich durch die drupa, die nur alle vier Jahre stattfindet – sehr stark zulegen konnte. Rund 1,5 Millionen zusätzliche Gäste sind in dieser Zeit in der Landeshauptstadt gewesen, um an der Messe für die Druck- und Medienindustrie teilzunehmen. Die Hotellerie in der Schweiz und Österreich wird sicherlich von der Fußball-Europameisterschaft profitieren, da dort die Nachfrage aktuell deutlich zunimmt”, meint Benjamin Ploppa.
Hotelperformance für unterschiedliche Märkte
Belegung Durchschnitt- RevPAR RevPAR
licher Zimmer- Änderung
preis
% (Euro) (Euro) (%)
Europa 62,7 108 68 1,1
Deutschland 59,6 89 53 4,3
Ankara 64,3 79 51 35,4
Baku 50,5 136 69 -15,8
Berlin 63,1 89 56 4,8
Düsseldorf 66,0 123 81 46,7
Kopenhagen 57,1 113 65 2,2
Dublin 66,5 120 80 -5,6
Frankfurt 62,5 120 75 4,2
Genf 65,7 245 161 16,9
Jerusalem 68,9 122 84 20,7
Lissabon 59,9 95 57 9,0
London 78,2 158 124 7,0
Moskau 64,5 255 164 28,1
Paris 75,5 229 173 16,6
Reykjavik 49,9 61 31 -3,4
St Petersburg 50,5 107 54 35,9
Tel Aviv 76,2 139 106 15,0
Warschau 65,2 104 68 4,2
Zürich 68,0 166 113 9,6
Source: STR Global HotelBenchmark[TM] Survey
Umrechnungskurs vom 19.06.2008
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