Dorint mit großem Millionen-Verlust: Umsatz 2012 geht auf 174,7 Millionen Euro zurück – Liquiditätsengpässe und Pachtstundungen

Dorint mit großem Millionen-Verlust: Umsatz 2012 geht auf 174,7 Millionen Euro zurück – Liquiditätsengpässe und Pachtstundungen

(Köln, 26. März 2014) Schwere Krise bei Dorint: Die Bilanz für 2012 – nun im “Bundesanzeiger” erschienen – weist für das vorletzte Geschäftsjahr einen Verlust von 17,359 Millionen Euro auf. Im Vorjahr war ein Verlust von “nur” 3,4 Millionen Euro angefallen. Der Umsatz 2012 ging auf 174,7 Millionen Euro (2011: 199,6 Mio. Euro) zurück. Die “Immobilien Zeitung” berichtet aktuell von einem verbliebenden Eigenapital in zweistelliger Millionenhöhe, das allerdings aufgrund von Darlehen gesperrt sei. So soll es zu “Liquiditätsengpässen” kommen und für dieses Jahr seien rund 10 Millionen Euro an Pachtstundungen nötig.

Dorint - Auslastung ADR Revpar 2012

Auszug aus dem Bilanzbericht 2012 der neue Dorint GmbH:
“Die in den Vorjahren bereits mit vielen Verpachtungsgesellschaften unterzeichneten Stundungsvereinbarungen bezüglich der verzögerten Begleichung von Hotelpachten gaben der Dorint die Möglichkeit zur Abfederung der in der Hotelbranche üblichen saisonalen Liquiditätsschwankungen. Die Stundungen wurden im Rahmen von zeitweiligen Liquiditätsengpässen genutzt und hatten damit einen großen Anteil an der stetigen Bonität der Dorint. Die bereits bestehenden Vereinbarungen bis Ende 2012 wurden ohne Ausnahmen bis ins Frühjahr 2013 verlängert; somit ergab sich zum Bilanzstichtag weiterer Liquiditätsspielraum. Es zeichnet sich zum jetzigen Zeitpunkt ab, dass die Dorint weitere über den Stichtag 31.12.2013 hinausgehende Pachtstundungen in Höhe von rund 10 Mio. € benötigen wird. Die bisher geführten Gespräche mit den Hoteleigentümern verliefen durchaus positiv; bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten Pachtstundungen bis zum Stichtag 28.02.2014 in Höhe von 6,3 Mio. € unterzeichnet werden. Die Dorint geht davon aus, dass kurzfristig weitere Vereinbarungen in Höhe von mindestens zusätzlichen 4,0 Mio. € unterzeichnet werden.

Dorint - Gewinn- und Verlustrechnung 2012

2012 war für Dorint ein schwieriges Jahr. Die positive Tendenz aus den beiden Vorjahren konnte nicht fortgesetzt werden. Für 2013 erwartet man bei Dorint abermals einen Verlust, im “mittleren einstelligen Millionenbereich”. “Die Hochrechnung für das Jahr 2013 zeigt aktuell im Bereich der Business Hotels im operativen Ergebnis eine leichte positive Tendenz im Vergleich zum Vorjahr, gleichwohl die Ergebnisse der fünf neuen Hotels nicht ganz den gesetzten Erwartungen entsprechen. Die Ferienhotellerie hat wie bereits im Jahr 2012 stark zu kämpfen; hier ist maximal mit einer Stabilisierung der Ergebnisse 2012 zu rechnen”, heißt es dazu im Geschäftsbericht.

Ende 2012 begann man, die Controlling-Abteilung auszubauen. Damit habe man die Möglichkeit, “noch tiefer die operativen Abläufe der Hotels zu analysieren, für einzelne bestimmte Standorte explizite Strategien in Zusammenarbeit mit der Hoteldirektion zu erarbeiten und somit die Rentabilität der Standorte zu gewährleisten und auszubauen”, so der Bericht.

Die Neustrukturierung von Marketing und Vertrieb wurde zwar begonnen, konnte aber 2012 “immer noch nicht mit dem erwarteten Ziel vollständig umgesetzt werden”.

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Erklärung von Dorint

“Aufgrund mehrerer Medienanfragen erklären wir:
1. Die Neue Dorint GmbH hat im Geschäftsjahr 2012 einen Verlust von 17,4 Millionen Euro bilanziert. Der Operative Gewinn (IBFC) hatte sich im Jahr 2012 zu 2011 nach einem Umsatzzuwachs der Dorint Betriebe von ca. 3,2 Mio. Euro um ca. 2,3 Mio. Euro auf ca. 48,4 Mio. Euro verbessert. Durch den Zufluss der Mittel aus der Übernahme von sechs Hotelbetriebe der Accor Gruppe konnte eine  Bilanzbereinigung der vergangenen Jahre durchgeführt werden, die zu hohen außerordentlichen einmaligen Verlusten geführt hat. Per 31.12.2012 bestehen Rückstellungen für zukünftige Verluste und Investitionen in einer Größenordnung von rund 17 Mio. Euro. Daneben beträgt der EK-Ausweis per 31.12.2013 immer noch rund 19 Mio. Euro [= rd. 26 Prozent der Bilanzsumme], die sich fast vollständig im Kassenbestand widerspiegeln.
2. Für 2013 wird ein Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet, auch nach Verarbeitung dieses Verlustes verfügt Dorint  über ein sehr zufriedenstellendes Eigenkapitalpolster. Es konnten weitere Verbesserungen in Belegung, Umsatz und Rate erreicht werden. Die Veröffentlichung der Bilanz erfolgt wie üblich fristgerecht im Bundesanzeiger.
3. Auch das Jahr 2014 verläuft weitgehend budgetkonform, es wird eine weitere Ergebnissteigerung im IBFC um 10 Mio. Euro und im NOP von 6 Mio. Euro erwartet. Parallel werden natürlich durch ein straffes Controlling permanent alle Kostenpositionen permanent geprüft und bei Bedarf optimiert.”