DIHK warnt vor negativen Folgen des Mindestlohns
(Saarbrücken, 27. Dezember 2013) Die Einführung eines Mindestlohns wird nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, negative Folgen für den Arbeitsmarkt in Deutschland haben. Schweitzer sagte der “Saarbrücker Zeitung”, bislang rechne sein Spitzenverband mit einem Wachstum von 1,7 Prozent im kommenden Jahr. “Unter normalen Umständen wirkt sich das positiv auf den Arbeitsmarkt aus”, so Schweitzer. Doch die Beschlüsse der großen Koalition zur Einführung eines flächendeckenden, einheitlichen Mindestlohns und den Einschränkungen bei der Zeitarbeit würden den Arbeitsmarkt belasten. “Da hoffen wir auf Nachbesserungen.”
Zugleich kritisierte Schweitzer, dass die geplante Rente mit 63 nicht nur teuer sei, sondern auch den Eindruck vermittle, “als ob wir alle wieder früher in Rente gehen könnten. Genau das Gegenteil muss passieren, damit wir den Wohlstand in diesem Land sichern.” Bis 2025 würden in Deutschland sechs Millionen Arbeitskräfte ausscheiden. “Wir müssen also länger arbeiten und nicht kürzer”, so der DIHK-Präsident.
Auch im Gastgewerbe soll spätestens 2015 der Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde eingeführt werden. Ob und wieviele Jobs dadruch wegfallen könnten, ist noch nicht abzusehen. Vor kurzem warnte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Arbeitsagentur klar vor Jobverlusten. Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro zum Einstieg ist laut IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei zu hoch. Das führe zu einem Verlust von Arbeitsplätzen. Nicht nur Ostdeutschland sei davon betroffen. Auch bundesweit drohe in bestimmten Branchen wie Handel und Gastgewerbe ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Walwei rät deshalb, mit einem niedrigeren Lohnniveau einzusteigen und sich dann schrittweise einer Lohnhöhe von 8,50 Euro zu nähern.
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