Digitalisierung: "Brauche ich nicht" – Leadership: Ohne digitale Kompetenz wird man nicht mehr gebraucht

Digitalisierung: "Brauche ich nicht" – Leadership: Ohne digitale Kompetenz wird man nicht mehr gebraucht

Von Carsten Hennig

Hamburg, 15. Februar 2017 – Eine These lautet: Profile in Social Networks wie Facebook und Hospitality Leaders braucht man als Führungspersönlichkeit nicht. Gegenthese: Wer darauf verzichten kann, hat das entweder exzellent delegiert oder ist bald out.

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Bei der Digitalisierung scheiden sich die Geister: Nicht wenige Topmanager vermeiden die direkte Kommunikation (Peer-to-Peer) in Social Media und hoffen so auf auf eine vermeintliche Begehrlichkeit, dem altgediente Personalberater noch unumwunden zustimmen. Unterdessen hat sich die Welt der Kommunikation enorm weiter gedreht: CEO Postings und Podcasts werden längst in “Echtzeit” intern und extern verbreitet, beeinflussen Börsenkurs-Entwicklungen und prägen das enorm wichtige Employer Branding.

Das aktuelle Beispiel vom “Amazon Alexa” spricht dabei Bände: Das Sprachsteuerung gelenkte Gadget (“Alexa, wo gibt es freie Hotelzimmer?”) begeistert zunächst nur die sog. Early Adopters und ruft bei Innovationsskeptikern, zugegeben: der Mehrheit, Stirnrunzeln und ergebnisoffene Fragestellungen nach “Bespitzelungen”” hervor. Doch die Vorteile überwiegen.

Was Tools wie Alexa , Siri und Google abfragen, ist heute schon zehntausendfach in den den Clouds verzeichnet. In punkto Datenschutz gibt es weiterhin Überwachungs-Bedarf. Doch die geltenden, hohen Standards in der EU abermals enorm zu erhöhen (Stichwort: IP-Speicherung) ist nicht hilfreich und würde notwendige Innovationen abwürgen.

Ist man geneigt, Nutzwert-Gadgets wie Amazon’s Sprachassistent “Echo” als Bespitzelungsgerät abzutun, verkennt man die enormen Vorteile des Fortschritts. Tatsächlich hören immer mehr Helferlein uns ab, so Smartphones mit Siri und Google-Sprachsuche oder Samsung-TV-Geräte halten ihre Zuschauer unter Beobachtung. Sorgsamer Datenschutz tut Not, mehr denn je. Und: Unliebsame Hacker können über diese Wege ebenso leicht einbrechen wie staatliche Institutionen. Erinnern Sie sich: Aufzuspüren sind wir schon lange über unsere Handys.

Ohne digitale Kommunikation funktioniert ein Unternehmen künftig kaum. Dem Nimbus, Topmanager bräuchten keine Profile im Social Web, zu erliegen wäre fatal. Denn jeder gute Anführer muss die interne und externe Kommunikation akribisch überwachen und dazu die entscheidenden Stränge stets in der Hand behalten. Ergo: Wer auf die Pflege von Messengern und anderen persönlichen Nachrichten bei Facebook, Whatsapp, LinkedIn und Hospitality Leaders keine Lust hat, muss dies eben an einen engen Mitarbeiter delegieren. Klarer Fall für die PA…

Leadership wird durch exzellente Kommunikation begründet. Direkt, schnörkellos, manchmal schon beim skandinavischen Du – und per digitaler Tools sehr schnell. Wer bereit ist, diesen Weg gehen zu wollen, muss sich auf die meisten technologischen Errungenschaften der Digitalisierung einlassen. “Brauche ich nicht” als starre Ablehnung führt ins Karriereaus. Immer schneller heißt es dann: “Der wird nicht mehr gebraucht.”

Über den Autor: Carsten Hennig, Jahrgang 1970, begann seine journalistische Karriere noch an einer Schreibmaschine und erlebt die Computerisierung vom 64-Bit-Gerät bis zur Künstlichen Intelligenz hautnah mit. Als Anchorman von HOTELIER TV & RADIO positioniert sich der Keynote-Speaker als Querdenker. Sie erreichen den Autor per eMail: ch@hotelier-tv.com