Apple-Euphorie und Facebook-Skepsis

Apple-Euphorie und Facebook-Skepsis

(Bonn, 07. März 2012) Zum Beginn der CeBit hat Apple in führenden deutschen Print- und TV-Medien das beste Image. Aber Google ist es gelungen, die negativen Berichte über Datenschutzprobleme etwas hinter sich zu lassen und den zweiten Rang unter führenden IT- und Internet-Unternehmen zu belegen. Das zeigt eine Analyse von Media Tenor International.

„Der Nimbus von Apple ist ungebrochen, auch wenn Google nicht zuletzt dank des Erfolgs im Bereich von Smartphones kräftig aufholt“, so Matthias Vollbracht, Leiter Wirtschaftsresearch bei Media Tenor International. „Wie wichtig das Image für den Verkauf ist, zeigt gerade das Beispiel Apple“, so Vollbracht.

Dagegen kämpft Facebook trotz der Zunahme an Nutzern mit massiver Skepsis in den Medien: Facebook liegt seit dem Jahr 2009 fast kontinuierlich unter einem Überhang von mehr als 10 Prozent negativer über die pos itiven Wertungen. „Facebook ist es noch nicht gelungen, die Datenschutzbedenken in der deutschen Öffentlichkeit auszuräumen“, erläutert Vollbracht. „Gelingt dies nicht, dann ist es für Facebook schwierig, den Reichtum an gesammelten Nutzerdaten in ein funktionierendes Geschäftsmodell zu übersetzen“. Dem Unternehmen könnte damit ein ähnliches Schicksal drohen wie Microsoft. Dessen Image wurde jahrelang durch den Streit mit der EU belastet. Der Software-Konzern Microsoft ist in den deutschen Medien dagegen inzwischen aus der Schußlinie.

Gemessen am geschätzten Umsatz von 2 Mrd. US-$ ist Facebook gegen Apple, Microsoft und Google ein Zwerg. Die Medien haben trotzdem im vergangenen Jahr fast doppelt so häufig über das Unternehmen berichtet, weil die Berichterstattung über Social Media an Nachrichtenwert gewonnen hat. Ein Vergleich der Berichterstattung nach den Imagefaktoren/Wertetreibern zeigt die Probleme von Apple (Zulieferer) und Facebook (Umgang mit Kundendaten) im Be reich gesellschaftliche Verantwortung.

Für diese Studie hat Media Tenor insgesamt 201.946 Berichte in 24 tonangebenden Medien ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug im 2. Quartal 2011 88,2%.