50 Plus wird immer wichtiger: Besondere Aufmerksamkeit für ältere Gäste und Mitarbeiter in Hotellerie und Gastronomie nötig
Hamburg, 04. Juli 2017 – 51 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist über 50 Jahre alt: Die Altersgruppe „50 plus“ bedarf besonderer Pflege – eine Übersicht.
Der Unterschied zwischen dem gefühlten und dem tatsächlichen Alter beträgt ein Jahrzehnt: Die unter 40-Jährigen finden, dass man ab 60 Jahren zu den “Alten” zählt. Bei den über 40-Jährigen zählt man erst nach dem 70. Lebensjahr zu den “Alten”. Vier von fünf Befragten (79%) der „50 plus Studie“ und damit mehr als für jeden anderen Lebensabschnitt schätzen die Lebensqualität der Erwachsenen mittleren Alters als gut ein. Deutlich schlechter wird die Lebensqualität der Älteren, Senioren und Rentner eingeschätzt. Gerade einmal jeder zweite Befragte (52%) schätzt die Lebensqualität dieser Altersgruppe als gut ein. Interessant: Die Befragten über 70-Jährigen schätzen ihre Lebensqualität zu 60 Prozent gut ein. Bei den Befragten unter 30-Jährigen denken nur 46 Prozent, dass die Lebensqualität der Senioren gut sei.
Wandern hat für 50plus-Gäste besondere Bedeutung
Wanderurlaube haben bei den über 50jährigen Deutschlands zunehmendes Interesse gefunden. Die aktuelle Reiseanalyse (RA) kennt dabei die Ansprüche der Altersgruppe 50 plus, die im Mittelpunkt der Service- und Qualitätsbemühungen der Plattform 50 plus Hotels stehen. Bei der „Europäischen Konferenz 50plus-Tourismus“ der 50plus Hotels anlässlich der ITB Berlin präsentierte Bente Grimm neueste Erkenntnisse zum Wandern als beliebtesten Outdoor-Urlaub: „Wer 50 Jahre und älter ist und sich für einen Wanderurlaub interessiert, wünscht sich eine attraktive Landschaft, Einkehrmöglichkeiten und gepflegte sowie gut beschilderte Wege. Beim Reiseziel Österreich werden zusätzlich die ansprechende regionale Küche, die gastfreundliche Bevölkerung, aber auch kulturelle Sehenswürdigkeiten und interessante Städte genannt“.
Die 50 plus Hotels, die individuell auf die Ansprüche und Sehnsüchte ihrer Gäste eingehen, haben mit „Wandern & Natur“ eine große Angebotspalette geschaffen. Obmann Hermann Paschinger von den 50 plus Hotels: „Die 50 plus Hotels laden dazu ein, die Natur zu entdecken und mit allen Sinnen zu genießen: bei einem geruhsamen Spaziergang, einem geselligen Wanderurlaub, einer anspruchsvollen Bergtour oder einer meditativen Reise nach innen. Die Wanderexperten der 50plus Hotels führen gerne zu kraftvollen Orten, geschichtsträchtigen Schauplätzen oder gemütlichen Almhütten. Seilbahnen und Berglifte bringen Wanderurlauber bequem zu den schönsten Aussichten.“
50plus-Urlauber schätzen Komfort und Service im Hotel – je älter Urlauber sind, desto höher ist der Anteil derjenigen, die im Hotel übernachten. 50plus-Urlauber geben bei Urlaubsreisen überdurchschnittlich viel Geld aus. Laut Reiseanalyse 2017 geben die 50- bis 69jährigen deutschen Urlauber 1.051 Euro pro Person für Urlaube mit fünf und mehr Tagen aus, während der Durchschnitt aller Urlaubsreisenden nur 983 Euro pro Person ausgibt.
Die Generation 50 plus ist die wichtigste Zielgruppe der Bustouristik – laut RDA verreisen 20 Prozent mit dem Bus, wobei sogar 30 Prozent der Singles über 60 Jahre Urlaub mit dem Bus machen. Besonders Busreisende schätzen die Komfortstrategie der 50plus Hoteliers – der Bus erfüllt hier auf ideale Weise alle Ansprüche.
Unternehmerbefragung: 58 Prozent sehen ältere Mitarbeiter als Bereicherung – Neueinstellung: Ältere haben gute Chancen
“Altes Eisen oder Tafelsilber?” Unter diesem Motto hat “The Alternative Board (TAB) Deutschland” eine Befragung unter 125 Unternehmern durchgeführt. Das Ergebnis: Ältere Mitarbeiter über 50 Jahre stehen bei deutschen Firmenchefs erstaunlich hoch im Kurs: 58 Prozent betrachten einen nennenswerten Anteil von Älteren an der Belegschaft als (eher) positiv fürs Unternehmen und sogar als Wettbewerbsvorteil.
Die Stärken der Älteren sehen Unternehmer in ihrem Plus an Erfahrung (94%), gefolgt von hoher Arbeitsdisziplin (58%), Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit (je 50%). Auch ihre Gelassenheit kommt gut an (48%). Erkennbare Defizite sind für die Befragten geringere Flexibilität (44%) und Lernbereitschaft (41%). Dass es keine altersspezifischen Defizite gibt, meint immerhin jeder zehnte Unternehmer.
Die Wertschätzung wirkt sich direkt auf die Neueinstellungspraxis aus: 57 Prozent der Unternehmer sagen, dass es bei ihnen keine Altershöchstgrenze für neue Mitarbeiter gibt. Woran es jedoch häufig mangelt, sind Konzepte, um der Lebenssituation der Älteren angemessen zu begegnen. Gut ein Drittel der Befragten gibt offen zu, hierfür keine Strategie zu haben. 38 Prozent setzen auf flexible Arbeitszeiten und Beschäftigungsmodelle, 23 Prozent auf kompetenzbasierten Personaleinsatz.
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